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Auf uns’ren Rücken klatschen nicht die Hiebe knot’ger Geiseln;
Zerfetzter Stiere rohes Fleisch wird nicht von uns verschlungen.
Doch wenn der junge Lenz enthüllt der Ulme zarte Blüthe,
Die liederreiche Amsel singt aus grüner Zweige Dickicht,
Dann fährt ein unsichtbar Geschoß durch der Geweihten Glieder,
Ein fliegend Feu’r, das plötzlich dringt in’s Innre der Gelenke,
Und Hand und Fuß, und Arm und Bein, und Knöchel, Hüften, Schenkel,
Und Schulterblätter, Kniegelenk, Genick und Händewurzeln
Entzündet, brennt und mürbe kocht, zernagt, zermalmt, verzehret,
Bis endlich unsrer Göttin Wink der Qual zu flieh’n gebietet.


Podagrist.

So war ich also, ohne es zu wissen, auch
Der Eingeweihten Einer? Nun, Gebieterin,
So steige huldreich zu uns nieder! Zugesellt
Dem Chore deiner Priester, bring’ ich Hymnen Dir.


Der Chor.

 Still, o Aether! ruht, ihr Lüfte!
 Heil’ge Worte spreche unser Aller Mund!
 Seht! gestützt auf ihre Krücke,
 Naht die Betten liebende

Empfohlene Zitierweise:
Lukian von Samosata: Lucian’s Werke. J. B. Metzler, Stuttgart 1827–1832, Seite 1870. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lucians_Werke_1870.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)