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sein, als für Apollo’s Fest: denn daß sogar dieser in Saitenspiel und Gesang mit ihm sich nicht würde messen können, war ihm eine ausgemachte Sache. Der Isthmus mochte ihm also damals auch nicht von Ferne zu Sinne gekommen seyn. Allein als er selbst hieher kam und die Natur der Gegend ihm auffiel, ergriff ihn auf einmal die Lust zu einem großen Werke: es fiel ihm ein, daß einst jener alte König, der an der Spitze der Griechen gegen Troja zog, Euböa mittelst des Kanals bei Chalcis von Böotien abtrennte; daß Darius eine Brücke über den Bosporus gegen die Scythen schlug, und vor allen Anderen dachte er wohl an die ungeheuersten aller großen Unternehmungen, an die Werke des Königes Xerxes. Indem er den mannigfaltigsten Verkehr auf dem kürzesten Wege bewerkstelligen wollte, gedachte er, Griechenland aufs glänzendste mit den Reichthümern des Auslandes zu bewirthen. Denn so berauscht sonst der Tyrannen Sinn ist, so wissen sie sich doch hie und da viel damit, dergleichen von sich rühmen zu hören.[1]

3. Er trat also aus seinem Gezelt hervor, sang einen Hymnus auf Amphitrite und Neptun, und ein kurzes Loblied auf Melicertes und Leukothea. Hierauf überreichte ihm der Präfekt von Griechenland einen goldenen Spaten; Nero trat heran, wo die Stelle zum Anfange des Kanals bezeichnet war, und hieb damit dreimal, wenn mir recht ist, in die Erde. Nachdem er sodann Diejenigen, welche mit der Leitung


  1. Vielleicht, daß dieß der Sinn der verstümmelten Worte ist: ψαύουσι [γαυριῶσι?] δέ πη καἰ ἀκὸῦσαι τοῦτο φθέγμα.
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Lukian von Samosata: Lucian’s Werke. J. B. Metzler, Stuttgart 1827–1832, Seite 1859. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lucians_Werke_1859.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)