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Triephon. Schweig mir von der! Pfui der garstigen Liebkoserin[1]! Hat nicht Jupiter sie mit gebundenen Händen und einen Ambos an den Füßen zwischen Himmel und Erde aufgehangen? Laß sie hängen und geh weiter.

12. Critias. Nun, bei Wem soll ich denn schwören?

Triephon.

Bei dem hochwaltenden Gott, dem Großen Himmlischen, Ew’gen:
Bei dem Sohne des Vaters, und bei dem Geiste, der ausgeht vom Vater.
Eines aus Dreien, und Drei aus Einem!
Das sey Dein Jupiter: an diesen Gott glaube!

Critias. Ein wunderlicher Schwur, in Form eines Rechnungsexempels! Du rechnest ja wie der [Arithmetiker] Nikomachus von Gerasa. Aber ich verstehe nicht recht, wie Du das meinst, Eins macht Drei und Drei macht Eins. Soll es etwa von der Vierzahl des Pythagoras zu verstehen seyn, oder von der Ogdoas und Triakas?

Triephon.

O still von dieser Menschenweisheit, still, o Freund!

Es handelt sich hier nicht darum, die Sprünge eines Floh auszumessen. Ich will Dich belehren, was das All ist, und Wer dagewesen, ehe denn das All war, und was die Einrichtung des Ganzen sey. Denn auch mir ging es ehemals


  1. Ohne Zweifel bezüglich auf eine ἄῤῥητος μιξις (s. Anm. zu Apophras 28.). S. Geßner zu dieser St. Ueber das Folgende vergl. Hom. Il. XV, 18 f.
Empfohlene Zitierweise:
Lukian von Samosata: Lucian’s Werke. J. B. Metzler, Stuttgart 1827–1832, Seite 1822. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lucians_Werke_1822.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)