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in einem Briefe bei ihrem Gemahle angeschwärzt, als ob er sie habe in Versuchung führen wollen. Was also die Griechen von Sthenoböa und Phädra aus Cnossus erzählen, fabeln die Assyrier von der Stratonice. Ich aber kann weder glauben, daß Sthenoböa, noch daß Phädra Solches gethan, wenn anders Phädra den Hippolytus aufrichtig geliebt hat.

24. Doch wie dem auch sey – als die Botschaft des Königs in der heiligen Stadt eingetroffen war, erkannte Combabus alsbald die Ursache, machte sich aber getrosten Muthes auf den Weg, weil er seinen Fürsprecher zu Hause gelassen. Bei seiner Ankunft ließ ihn der König ohne Verzug mit Ketten belegen und in festem Gewahrsam halten. Und als er seine Freunde versammelt hatte, dieselben, so bei der Aussendung des Combabus zugegen gewesen waren, ließ er Diesen vorführen und bezüchtigte ihn des frechen Unterfangens, mit seiner Gemahlin ehebrecherischen Umgang gepflogen zu haben. Zugleich machte er ihm die bittersten Vorwürfe, daß er sein Zutrauen und seine Freundschaft so schändlich getäuscht, und erklärte, Combabus habe dreifach gesündigt, da er Ehebruch verübt, das Vertrauen des Königs verhöhnt, und, indem er Solches während einer heiligen Verrichtung gethan, auch gegen die Göttin gefrevelt habe. Viele der Anwesenden bezeugten, daß sie Beide in großer Vertraulichkeit beisammen gesehen hätten. Die Meinung Aller ging endlich dahin, daß Combabus, da er des Todes würdige Dinge gethan, unverzüglich sterben solle.

25. Dieser hatte inzwischen dagestanden und kein Wort gesprochen. Als es aber an dem war, daß er zum Tode

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Lukian von Samosata: Lucian’s Werke. J. B. Metzler, Stuttgart 1827–1832, Seite 1735. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lucians_Werke_1735.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)