Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

einem einzigen Syllogismus augenblicklich das Maul stopfen wollte. Oder es soll mir einmal Einer von ihnen sagen, was die Philosophie sey. Oder auch nur, was jeder Anfänger weiß, worin der Unterschied bestehe zwischen Schesis und Hexis; um Nichts zu sagen von den schweren Aufgaben, dem Cornutus, dem Sorites, dem Schnitter.[1] Nun wohl bekomm’s! Ich, der ich nur das Sittlichgute für ein Gut halte, kann mir diese Hintansetzung gerne Gefallen lassen.

24. Uebrigens, damit du nicht hintennach deine Zuflucht zu dem Vorgeben nehmen möchtest, mich über dem Gedränge und der Unruhe in deinem Hause blos vergessen zu haben, so habe ich dich heute schon zweimal absichtlich begrüßt, einmal morgens früh in deinem Hause, und das zweitemal, wie du im Dioscurentempel opfertest. So viel zu meiner Ehrenrettung vor den Anwesenden.

25. Solltest du aber glauben, ich sey nur um des Essens willen so ungehalten, so erinnere dich nur der Geschichte des Oeneus. Auch der Unwille der Diana hatte keinen anderen Grund, als den, daß Oeneus, der doch all andere Götter zu Gaste gebeten hatte, sie allein nicht zu seinem Opferfeste lud, wie Homer sagt:

Achtlos, oder vergessend; doch groß war seine Verschuldung.[2]

und Euripides:

Dieß Land ist Calydon, ein blühend Blachfeld,
Der Küste Pelops gegenüber u. s. f.

und Sophocles:


  1. S. Bdchn. III, S. 362.
  2. Il. IX, 533.
Empfohlene Zitierweise:
Lukian von Samosata: Lucian’s Werke. J. B. Metzler, Stuttgart 1827–1832, Seite 1706. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lucians_Werke_1706.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)