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andermal hat ein Delphin den schon entseelten Körper eines Knaben nach dem Isthmus gebracht; und du kannst dir einbilden, für den neuangeworbenen Hausgenossen des Adimantus werde kein verliebter Delphin zur Hand seyn?

Adimantus. Wie, Timolaus? du machst es auch wie Lycinus, und thust zu seinen Spöttereien sogar noch von dem Deinigen hinzu? Und doch hast du ja selbst diese Unterhaltung in Vorschlag gebracht?

20. Timolaus. Ich meinte nur, es wäre besser, etwas glaublicher zu träumen und sich einen Schatz etwa unter der Bettstelle auffinden zu lassen: so hättest du doch die große Mühe nicht, dein vieles Geld erst aus dem Schiffe in die Stadt zu schaffen.

Adimantus. Da hast du recht. So soll denn unter dem Marmorbilde des Merkur, welches in meinem Hofe steht, ein Schatz hervorgegraben worden seyn von tausend Scheffeln gemünzten Goldes. Das Erste nun, was ich mir anschaffe, ist nach Hesiods Rath [Werke u. T. 405.] ein Haus, um so prächtig als möglich zu wohnen. Sodann kaufe ich alle Besitzungen rings um die Stadt an, und ausserdem alle Landgüter bei Delphi, die Küstengegend von Eleusis, einige Plätze[WS 1] auf dem Isthmus, wenn ich etwa den dortigen Spielen anwohnen wollte, die Fruchtfelder von Sicyon, und überhaupt, wo sich irgend ein schattiges, quellenreiches und fruchtbares Plätzchen in Griechenland findet, alles Das müßte in kurzer Zeit des Adimantus Eigenthum seyn. Wir speisten nur auf Gold: und unsere Trinkgefäße wären nicht so leicht, wie des Echecrates seine; sondern jedes hätte wenigstens zwei Talente am Gewicht.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Platze
Empfohlene Zitierweise:
Lukian von Samosata: Lucian’s Werke. J. B. Metzler, Stuttgart 1827–1832, Seite 1541. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lucians_Werke_1541.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)