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über den Apophras, aber nur, weil er selbst, was er freilich nicht merkte, den vollendetsten Beweis seiner eigene Unwissenheit geliefert hatte. Zu dem Ende hat also Jener gegenwärtigen Aufsatz, den ich bei Euch einführe, verfaßt, um Euch zu zeigen, daß dieser ruhmwürdige Sophist auch das gewöhnlichste Griechisch, das man in jeder Schenke und jeder Werkbude kennt, nicht versteht.“

10. So weit der Elenchus als Vorredner des Drama, das ich nun vor euch spielen lassen werde. – Mit allem Rechte und mit einer Zuverläßigkeit, als ob ich auf dem Delphischen Dreifuß säße, könnte ich vorerst aufführen, was du alles in deiner Vaterstadt gethan, was in Palästina, in Aegypten, in Phönicien und Syrien, was sodann in Griechenland und Italien, und was du jetzt noch hier in Ephesus thust, wo du den Gipfel deiner Verrücktheit erreicht und der Schmach deines Charakters die Krone aufgesetzt hast. Denn da du, nach dem Sprichwort, der Trojaner bist, der sich Tragöden gemiethet hat,[1] so wäre es ganz in der Ordnung, dich nun gleich deine eigene Schande hören zu lassen.

11. Doch davon nachher. Vorerst ein paar Worte von Apophras. Sage mir also, ich beschwöre dich bei den Schutzgöttern deiner unsaubern Neigungen,[2] wie konntest du dieses Wort tadelhaft und lächerlich finden? Nun freilich, das Wort ist gar nicht Griechisch, es hat sich durch den Verkehr mit Gallien, Thracien oder Scythien eingedrängt, und


  1. S. der Fischer 38. (Bd. III. S. 396.).
  2. Im Texte: „bei der Venus Pandémos (vulgivaga), Genetyllis und Cybele.“
Empfohlene Zitierweise:
Lukian von Samosata: Lucian’s Werke. J. B. Metzler, Stuttgart 1827–1832, Seite 1466. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lucians_Werke_1466.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)