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im Gegentheile, wie ich glaube, zu den allervorzüglichsten gehören.

32. Einmal den Socratiker Aeschines, der Verfasser der bekannten ausführlichen und schön geschriebenen Dialogen. Dieser brachte seine Werke nach Sicilien in der Absicht, dem Tyrann Dionysius dadurch bekannt zu werden. Da las er ihm seinen Miltiades vor, erhielt Beifall, und ließ sich’s von nun an zu Sicilien an der Tafel des Dionysius wohl seyn: die Unterhaltungen aber im Geschmacke des Socrates hatten für immer den Abschied erhalten.

33. Und Aristipp aus Cyrene, gilt er nicht auch für Einen der ersten Philosophen?

Tychiades. Unstreitig.

Simon. Je nun, auch Dieser schmarotzte zu gleicher Zeit bei Dionysius in Syracus, und zwar galt er unter allen Parasiten am meisten bei ihm. Freilich besaß er auch bei Weitem mehr Talent zu dieser Kunst, als alle Uebrigen; so daß Dionysius alle Morgen seine Köche zu ihm schickte, um sich von ihm instruiren zu lassen. Er ist, denke ich, mit Recht der Stolz unserer Zunft.

34. Und euer göttlicher Plato ist ja gleichfalls nach Sicilien gekommen, und zwar in derselben Absicht: nur Schade, daß er nach wenigen Tagen das Schmarotzen wieder aufgeben mußte, weil er von Natur ganz und gar kein Geschick dazu hatte. Zwar gab er sich nach seiner Zurückkunft nach Athen alle Mühe, durch Studium sich dazu tüchtig zu machen, und unternahm eine zweite Expedition nach Sicilien. Allein kaum hatte er wieder ein Paar Tage an des Dionysius Tafel gesessen, als ihn seine Unbehülflichkeit abermals

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Lukian von Samosata: Lucian’s Werke. J. B. Metzler, Stuttgart 1827–1832, Seite 1302. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lucians_Werke_1302.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)