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glaube ich nicht nöthig zu haben. Meine Sache ist Schreien, im Schmutze leben, mich kalt baden, des Winters barfuß umhergehen, und, wie Momus, über Alles mich aufhalten, was andere Leute thun. Wenn daher irgend einmal ein reicher Mann eine kostbare Tafel gibt, oder ein Mädchen unterhält, da mache ich ein gewaltiges Aufheben und gerathe in entsetzlichen Eifer: wenn aber ein guter Freund oder Bekannter krank liegt, und Hülfe und Pflege bedarf, davon will ich Nichts wissen.‘ Sehet, ihr Götter, von solcher Art ist diese Brut.

32. Die Allerunverschämtesten aber unter ihnen sind Diejenigen, welche den Namen Epicureer führen. Sie erfrechen sich sogar, uns Götter anzugreifen, und zu behaupten, wir trügen keine Sorge für die menschlichen Angelegenheiten, und führten überhaupt keine Aufsicht über Alles, was in der Welt geschieht; so daß es wahrlich Zeit ist, uns über diese Sache zu bedenken. Denn wenn es ihnen einmal gelingen sollte, die Welt zu überreden, so dürften wir uns auf sehr schmale Kost gesetzt sehen. Wer würde auch wohl noch Lust haben, uns zu opfern, wenn er sich keinen Vortheil davon versprechen dürfte? – Was Luna zu klagen hat, habt ihr Alle gestern aus dem Munde unsers Gastes gehört. So berathet euch den über ein Mittel, das für die Menschen die heilsamste, und für uns selbst die sicherste Wirkung haben dürfte.“

33. Als Jupiter geendet hatte, lärmte die ganze Versammlung, und Alle schrieen durch einander: „Zerblitze sie, verbrenne sie, wirf ihnen den Donnerkeil an die Köpfe; in den Abgrund mit ihnen, in den Tartarus zu den Giganten!“

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Lukian von Samosata: Lucian’s Werke. Stuttgart: J. B. Metzler, 1827–1832, Seite 1246. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lucians_Werke_1246.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)