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böse auf dich wurde? Ach! ich hätte diesen Traum so gerne drei Nächte an einem weg fortgeträumt![WS 1]

13. Der Hahn. Also ein so gar großer Freund von Gold und Reichthümern bist du, Micyll, daß du von allen Dingen aus der Welt Nichts hochschätzest, und kein anderes Glück kennst, als nur recht viel Gold zu haben?

Micyll. Nicht ich allein urtheile so, Pythagoras. Hast du nicht selbst, da du noch Euphorbus warst, deine Locken mit Gold und Silber behangen, als du gegen die Achäer zu Felde zogst,[1] da es doch im Kriege angemessener gewesen wäre, Eisen als Gold zu tragen? Also auch in der Stunde der Gefahr sogar konntest du es dir nicht versagen, mit Gold geschmückt zu seyn? Und gewiß hat Homer aus keinem andern Grunde dein Haar den Grazien ähnlich genannt, als weil es reich von Gold und Silber umschlungen war, was unfehlbar seine Schönheit erhöhen und seinen Glanz hervorheben mußte. Doch, Das ist eben gar nichts Sonderliches, wenn du, der ja nur eines Panthus Sohn warst, so große Achtung vor dem Golde hattest. Als aber der Vater der Götter und Menschen, des Saturnus und der Rhea Sohn, von Liebe entbrannt gegen jenes Mädchen aus Argolis [Danaë], um ein Mittel verlegen war, ihr liebenswürdig zu erscheinen und die von Akrisius aufgestellten Wächter zu berücken, hast du nicht gehört, wie er da zu lauterem Golde ward, und durch das Dach hinab in den Schoos seiner Geliebten floß? Was verlangst du nach Diesem noch für weitere Beweise? Was soll ich von dem vielfachen Nutzen sagen, welchen


  1. Iliade XVII, 51. f.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: for geträumt!
Empfohlene Zitierweise:
Lukian von Samosata: Lucian’s Werke. J. B. Metzler, Stuttgart 1827–1832, Seite 1159. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lucians_Werke_1159.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)