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und von so ungeheurer Größe bin? Hätte es den Rhodiern nun einmal nicht gefallen, mich so ganz enorm groß machen zu lassen, mit demselben Aufwand hätten wohl sechzehen goldene Götter verfertigt werden können. Nach diesem Verhältniß bin ich unstreitig der Kostbarere, um so mehr, da meine ungeheure Masse mit so ungemeiner Kunst und Sorgfalt ausgearbeitet ist.

Merkur. Was ist da zu machen, Jupiter? Der Fall ist, denkt mich, schwer zu entscheiden. Sehe ich auf sein Material, so ist er zwar nur von Kupfer. Bedenke ich aber, wie viele Talente er gekostet hat, so gehört er sogar über die oberste Klasse.

Jupiter. Warum mußte aber auch Der kommen? Man hat Nichts davon, als daß die Kleinheit der Uebrigen um so ärger absticht, und daß er uns Ungelegenheit macht. – Aber hörst du, vortrefflichster Rhodier, wenn dir auch unstreitig der Rang vor den Goldenen gebührt, wie wolltest du’s denn angehen, um zu sitzen, ohne daß alle Uebrigen stehen müßten, da ja schon dein halber Hintere alle Bänke auf einmal ausfüllen würde? Das Beste wird also seyn, du wohnst unserer Versammlung stehend an, und bückst dich etwas gegen uns herab.

12. Merkur. Schon wieder eine Schwierigkeit, Jupiter! Hier sind zwei Eherne, beide von demselben Meister, von Lysippus, und, was die Hauptsache ist, von gleich hoher Abkunft, – deine Söhne nämlich, Bacchus und Herkules. Welcher soll nun den Vorsitz haben? Sie zanken sich gewaltig darüber, wie du siehst.

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Lukian von Samosata: Lucian’s Werke. J. B. Metzler, Stuttgart 1827–1832, Seite 1113. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lucians_Werke_1113.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)