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Leuchter und Tische sammt Allem über den Haufen. Ich glaubte Wunder, was für ein kluges Stückchen das wäre, und dachte, der Hausherr würde mich nun gleich als ein unartiges Thier einsperren und wohl verwahren lassen. Allein mein Stückchen wäre mir bald sehr gefährlich geworden. Man hielt mich für wüthend, und griff nach Säbeln, Spießen, Stangen, und machte Miene mich umzubringen. Ich sah die Größe meiner Gefahr und laufe eilends in das Gemach, wo meine Leute übernachten sollten; diese sahen mich nicht sobald darinnen, als sie schnell die Thüre von außen verrammelten.

41. Am Morgen des folgenden Tages erhielt ich wieder, wie gewöhnlich, die Göttin aufgeladen, und zog mit meinen Landstreichern weiter, bis wir an einen sehr ansehnlichen, stark bevölkerten Flecken kamen. Hier geriethen sie auf den ganz neuen Einfall, den Leuten weiß zu machen, ihre Göttin bleibe nicht in der Wohnung eines Sterblichen, sondern müße ihr Quartier in dem Tempel der angesehensten Schutzgottheit des Ortes erhalten. Die guten Leute öffneten der fremden Göttin mit Freuden das Heiligthum ihrer eigenen Patronin, uns aber wiesen sie das Häuschen einer armen Familie zur Wohnung an. Nach einem Aufenthalte von mehreren Tagen an diesem Orte beschlossen meine Herren in die benachbarte Stadt zu gehen, und baten sich also ihre Göttin wieder aus, begaben sich aber selbst in das Innere des Tempels, um sie zu holen. Als ich sie auf meinem Rücken hatte, ging der Zug vorwärts. Im Tempel hatten diese Spitzbuben eines der Weihgeschenke, eine goldene Schale, gestohlen und unter den Kleidern ihrer Göttin hinausgetragen. Sobald die Leute im

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Lukian von Samosata: Lucian’s Werke. J. B. Metzler, Stuttgart 1827–1832, Seite 1077. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lucians_Werke_1077.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)