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auch Demónax wolle sich nach der Sitte aller Andern herbeilassen, diese Art von Trauer mitzumachen, fragte sehr erfreut: „Nun, Demónax, was verlangt denn Pollux von mir?“ – „Er beschwert sich über dich, daß du ihm noch nicht gefolgt bist,“ war die Antwort.

25. Als derselbe Herodes einst sich aus Schmerz über den Tod seines Sohnes in ein finsteres Gemach eingeschlossen hatte, ging er zu ihm mit dem Vorgeben, er wäre ein Magier und könnte ihm den Schatten seines Sohnes heraufbeschwören, wofern er ihm nur drei Menschen nennen würde, die in ihrem Leben nie einen Todesfall zu betrauern gehabt hätten. Herodes sann lange hin und her und war um eine Antwort verlegen, ohne Zweifel, weil ihm auch nicht ein Einziger einfiel. „Nun,“ sagte Demónax, „bist du nicht ein wunderlicher Mensch, daß du allein etwas Unerträgliches zu leiden glaubst, da du doch keinen Menschen kennst, den nicht schon Dasselbe betroffen?“

26. Auch liebte er es, sich auf Kosten solcher Leute lustig zu machen, welche im gemeinen Umgang gerne veraltete und ungewöhnliche Ausdrücke gebrauchen. So hatte er z. B. einmal etwas gefragt, und der Befragte affectirte, ihm in recht alt Attischer Redeweise zu antworten. „Höre, guter Freund,“ sagte Demónax, „ich habe dich in unsern Tage gefragt: warum antwortest du mir aus den Zeiten Agamemnon’s?“

27. Einmal, da ihn einer seiner Freunde bat, mit ihm in Aesculap’s Tempel zu gehen, und für seinen kranken Sohn zu beten, erwiederte er: „Du hältst wohl Aesculap für

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Lukian von Samosata: Lucian’s Werke. J. B. Metzler, Stuttgart 1827–1832, Seite 940. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lucians_Werke_0940.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)