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ich den dichten Nebel, der vor meinen Augen lag, so gänzlich verjagt habe. Sollte ich aber in Zukunft einen Philosophen zufällig auf der Straße gewahr werden, so will ich ihm, wie einem tollen Hunde, schon von weitem aus dem Wege gehen.



Herodot und Aëtion.

1. Was gäbe ich nicht, wenn ich im Stande wäre, den Herodot, nicht in allen seinen Eigenschaften, denn dieß wäre mehr, als ich auch nur wünschen dürfte, sondern nur in irgend einer von allen gleich zu werden, wie z. B. in der Schönheit des Ausdrucks, in dem harmonischen Tone des Ganzen, in dem natürlichen und eigenthümlichen Reize seiner jonischen Mundart, in der Fülle seines reichbegabten Geistes, und wie die vielen Vorzüge sonst noch heißen, welche dieser einzige Schriftsteller in sich vereinigt! Da ich aber die Hoffnung aufgeben muß, einen derselben durch Nachahmung zu erreichen, so bleibt mir und Andern meines Gleichen nichts übrig, als ihn wenigstens in der Art und Weise zum Muster zu nehmen, wie er es angieng, um sich und sein Werk in der kürzesten Zeit allen Griechen bekannt zu machen. Gleich nach der Ueberfahrt aus seiner Heimath Karien nach Griechenland dachte er auf ein Mittel, mit dem wenigsten Aufwande von Zeit und Mühe die Augen der Griechen auf sich und seine Geschichtbücher zu ziehen und sich einen berühmten Namen zu machen. Selbst von Stadt zu Stadt zu reisen, und sein Werk jetzt den

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Lukian von Samosata: Lucian’s Werke. J. B. Metzler, Stuttgart 1827–1832, Seite 598. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lucians_Werke_0598.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)