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und sie selbst darüber entschlüpfen lasset? Verfahret ihr nicht gerade, wie wenn ein Mensch mit einer eisernen Keule Wasser in einem Mörser zerstampfen wollte, Wunder meinend, was für ein nothwendiges und nützliches Geschäft er betriebe, ohne zu wissen, daß, wenn er sich auch die Arme aus dem Leibe stampfte, Wasser doch ewig nur Wasser bleiben wird?

79. Und nun erlaube mir nur noch die Frage: wünschest du, abgesehen von der Wissenschaft, deinem Meister auch in andern Dingen ähnlich, und eben so jähzornig, eben so filzig, streitsüchtig und dem Sinnengenusse ergeben zu werden, als er selbst ist, wiewohl man ihn im Publikum nicht dafür hält? – Du schweigst?[1] So will ich dir, wenn du es hören magst, lieber Freund, erzählen, wie sich unlängst ein sehr betagter Mann, dessen philosophische Vorträge einen sehr starken Zulauf von jungen Leuten haben, über die Philosophie geäußert hat. Er hatte eben einen seiner Schüler um die Bezahlung angefordert und sich dabei sehr erhitzt, indem er sagte, der Termin wäre längst verflossen, indem das Lehrgeld schon vor sechzehn Tagen als am letzten des vorigen Monats hätte berichtigt werden sollen; so wäre es zwischen ihnen ausgemacht gewesen, und dergl.

80. Ein Oheim des jungen Menschen, ein schlichter, in eure Weisheit freilich nicht eingeweihter Landmann, war Zeuge dieses leidenschaftlichen Ausbruches; er nahm das Wort und sagte: „So höre doch einmal auf, wunderlicher Mann,


  1. Τί σιγᾷς nach Grävius.
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Lukian von Samosata: Lucian’s Werke. J. B. Metzler, Stuttgart 1827–1832, Seite 592. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lucians_Werke_0592.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)