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so geht der Alytarch [Oberbüttel] oder einer von den Kampfrichtern selbst (denn so genau weiß ich es nicht mehr) im Kreise der Athleten herum, besichtigt ihre Loose, und stellt sodann je die zwei, welche gleiche Buchstaben gezogen haben, als Ring- oder Fechterpaare zusammen. So wird verfahren, wenn die Zahl der Kämpfer eine gerade ist, wie achte, zehen, zwölfe: sind sie ungerad, so wird auch ein ungerades Loos mit einem Buchstaben, der nur Einmal vorkommt, in die Urne geworfen. Wer nun dieses zieht, darf abwarten, bis die Andern gekämpft haben, weil er kein Gegenloos hat; und man hält dieß für kein kleines Glück eines Athleten, wenn es ihn trifft, bei noch ganz frischen Kräften mit erschöpften Gegnern zusammen zu kommen.

40. Lycinus. Halt – das ist’s eben, was ich wollte. Also gesetzt, es seyen ihrer Neune; sie haben Alle gezogen, und halten ihr Loos in den Händen. Du gehst (ich will dich einmal aus einem bloßen Zuschauer zum Hellanodiken machen) von Einem zum Andern, besiehst die Buchstaben, und nicht früher, denke ich, kannst du wissen, wer der glückliche Ungerade[WS 1] ist, als bis du bei Allen herumgekommen bist, und sie in Paare gestellt hast.

Hermotimus. Wie so, Lycinus?

Lycinus. Ich meine, es ist nicht wohl denkbar, daß sich der Buchstab, welcher den Ungeraden bezeichnet, gleich zuerst darbiete: und wenn sich’s auch zufällig so fügte, so könntest du doch noch nicht wissen, ob er’s wirklich ist. Denn man erfährt nicht voraus, daß das J, oder K, oder M den Ungeraden anzeige: sondern wenn du den Buchstaben A getroffen, suchst du den, der das zweite A hat; und sobald er

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Ungegerade
Empfohlene Zitierweise:
Lukian von Samosata: Lucian’s Werke. J. B. Metzler, Stuttgart 1827–1832, Seite 555. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lucians_Werke_0555.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)