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Wahrheit dabei seyn, da ich sie zu meiner Sachwalterin nehmen will.

Philosophie. So kommt denn mit. Es wird euch nicht beschwerlich fallen, auch einmal eine Rechtssache entscheiden zu helfen, zumal eine solche, die unsere eigenen Angelegenheiten betrifft.

17. Die Wahrheit. Gehet nur: ich brauche nicht zuzuhören, da ich längst weiß, wie sich die Sache verhält.

Philosophie. Aber uns, liebe Wahrheit, muß sehr viel daran liegen, daß du mit zu Gerichte sitzest, damit wir über Alles die zuverläßigsten Angaben erhalten.

Wahrheit. Darf ich aber auch diese beiden Dienerinnen, die mir ganz besonders ergeben sind, bei mir haben?

Philosophie. Nimm mit, welche du willst.

Wahrheit. Wohlan, so folget mir, ihr beiden, Freimuth und Aufrichtigkeit, um dieses furchtsame Männchen, unsern Verehrer, aus einer Noth zu befreien, in welche er ohne alle gerechte Ursache gerathen ist. Du, Ueberführung, kannst einstweilen hier bleiben und uns erwarten.

Lucian. O das nicht, meine Herrin! Gerade diese soll mit uns kommen. Ich werde nicht mit gewöhnlichen Bestien zu kämpfen haben, sondern mit frechen, und schwer zu überführenden Burschen, die immer wieder neue Ausflüchte zu finden wissen: daher ist uns die Ueberführung unentbehrlich.

Philosophie. Ja wohl, wir müssen sie bei uns haben. Auch wird es sehr gut seyn, wenn du auch den Beweis mitnimmst.

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Lukian von Samosata: Lucian’s Werke. Stuttgart: J. B. Metzler, 1827–1832, Seite 380. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lucians_Werke_0380.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)