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gelten, daß es diejenigen, die es tragen, tüchtig beschwert.

Merkur. Du weißt also nicht, wie viele Kriege um seinetwillen geführt, hinterlistige Plane geschmiedet, falsche Eide geschworen, Räubereien und Mordthaten verübt werden, und wie viele Menschen durch seine Schuld Ketten tragen? weißt nicht, daß um dieses Metalles willen die Sterblichen Handel treiben, in entlegene Meere schiffen, und in Sklaverei gerathen?

Charon. Wie, Merkur, um eines Metalles willen, das sich doch nur so wenig vom Kupfer unterscheidet? Denn das Letztere kenne ich gut, da ich, wie du weißt, einen Obolus als Fährlohn von jedem Ueberfahrenden beziehe.

Merkur. Weil es Kupfer in Menge giebt, bemüht man sich nicht sonderlich darum. Aber dieses Metall gräbt man aus tiefen Schachten und nur in geringer Menge – freilich auch nur aus der Erde, wie das Blei und andere Metalle.

Charon. O aber die große Thorheit, in eine schwere Masse von hellgelber Farbe verliebt zu seyn!

Merkur. Solon dort ist es nicht, wie du siehst. Er lacht über Crösus und den dummen Stolz des Barbaren. Eben will er, wie mir scheint, eine Frage an ihn thun. Wir wollen hören.

12.

Solon. Sage mir doch, Crösus, glaubst du
„denn, daß Apollo dieser Ziegel bedürfe?“

Crösus. Allerdings. Denn in ganz Delphi besitzt
„er kein Weihgeschenk von diesem Werthe.“

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Lukian von Samosata: Lucian’s Werke. J. B. Metzler, Stuttgart 1827–1832, Seite 317. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lucians_Werke_0317.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)