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schon um deßwillen sehr geschadet, weil jede derselben immer noch zu klein war, wenn sie für die That eines Gottes gelten sollte.

6. Alexander. So denken die Menschen doch nicht von mir, sondern sie setzen mich einem Bacchus und Herkules an die Seite: und wirklich bin ich der Einzige, der das unersteigliche Felsennest Aornus, das keiner von jenen Beiden eingenommen hatte, in seine Gewalt bekam.

Philippus. Hörst du, wie du nun schon wieder als Ammon’s Sohn sprichst, indem du dich mit Herkules und Bacchus vergleichst. Schäme dich doch, Alexander, und gewöhne dir diese thörichte Einbildung ab: lerne dich selbst kennen, und dir bewußt werden, daß du ein Schatten bist.


XV. Antilochus und Achilles.

1. Antilochus. Was du neulich zu Ulysses über den Tod sagtest, Achilles, verräth eine des Zöglings von Chiron und Phönix sehr unwürdige Schwachheit. Ich hörte dich sagen, du wolltest

– – – – – lieber das Feld als Tagelöhner bestellen
Einem dürftigen Mann ohn’ Erb’ und eigenen Wohlstand,
Als die sämmtliche Schaar der geschwundenen Todten beherrschen[1].

Diese unedle Aeusserung schickte sich allenfalls für einen feigen Phrygier, der sich nicht schämt das Leben über Alles zu lieben. Aber daß der Sohn des Peleus, sonst ein Held und

Anmerkungen

  1. Odyss. XI, 489. nach Voß.
Empfohlene Zitierweise:
Lukian von Samosata: Lucian’s Werke. Stuttgart: J. B. Metzler, 1827–1832, Seite 247. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lucians_Werke_0247.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)