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Diogenes. Und den Schönen und Starken, einem Megillus von Corinth, und Damoxenus, dem Ringer, sage, daß es bei uns keine blonden Locken, keine schwarze feurige Augen, keine blühende Gesichtsfarbe, keine nervigten Sehnen und kräftige Schultern giebt, sondern daß ohne allen Unterschied ein Schädel so kahl und häßlich als der andere ist.

Pollux. Ich mache mir nichts daraus, dieß jenen Schönen und Helden zu Gemüthe zu führen.

Diogenes. Und den Armen, deren so viele sind, die im Unmuth über ihre bedrängte Lage laute Klagen führen, sage, sie möchten ihrem Weinen und Seufzen ein Ende machen; und stelle ihnen vor, wie hier allgemeine Gleichheit sey, und daß sie sehen würden, daß die gewesenen Reichen es bei uns in keinem Stücke besser, als die Andern, haben. Und endlich, mein bester Lacedämonier, sage auch deinen Landsleuten, wenn du so gut seyn willst, darüber recht die Meinung, daß sie nicht mehr sind, was sie ehemals waren.

Pollux. Nichts gegen die Lacedämonier, Diogenes, das leid’ ich nicht. Was du mir an die Uebrigen aufgegeben hast, werde ich pünctlich ausrichten.

Diogenes. Ich bin’s zufrieden; wenn du nur das Letztere thust, so mögen deine Landsleute leer ausgehen.


II. Crösus, Midas und Sardanapal, als Ankläger des Menippus bei Pluto.

1. Crösus. Länger halten wir’s nicht aus, Pluto, mit einem Nachbar, wie dieser Hundephilosoph da ist. Entweder

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Lukian von Samosata: Lucian’s Werke. Stuttgart: J. B. Metzler, 1827–1832, Seite 210. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lucians_Werke_0210.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)