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er sich da verfärbte vor Angst, wiewohl nur ihrer drei gegen ihn waren. Und hätte damals die Thetis nicht aus Mitleid den hunderthändigen Briareus zu Hülfe gerufen, er wäre wirklich sammt seinem Blitz und Donner gebunden worden. Indem ich nun an jenen Auftritt dachte, kam mir das Lachen an, wie er jetzt den Mund so voll nahm.

Merkur. Schweig doch. Es ist für mich eben so gefährlich, solche Dinge anzuhören, als für dich, sie zu sagen.


XXII. Die Vaterschaft.
Pan. Merkur.

1. Pan. Guten Tag, Vater Merkur.

Merkur. Guten Tag: aber wie komme ich dazu, dein Vater zu heißen?

Pan. Bist du denn nicht Merkur von Cyllene?[1]

Merkur. Das allerdings: aber wie kommt’s, daß du mein Sohn bist?

Pan. So ein Nebensprößling bin ich, ein Kind der Liebe.

Merkur. Doch nicht von mir? Zum Jupiter: ein Bock und eine Ziege mögen deine Eltern seyn. Du hast ja Hörner, eine krumme Nase, einen Zottelbart, gespaltene Bocksfüße und einen Schwanz unter dem Rücken.

Pan. Je mehr du dich über deinen Sohn lustig machst, desto weniger Ehre machst du dir selbst, dem Erzeuger solcher Schönheiten. Ich bin unschuldig an meiner Gestalt.


  1. Einem Berge Arcadiens, wo Merkur geboren war.
Empfohlene Zitierweise:
Lukian von Samosata: Lucian’s Werke. J. B. Metzler, Stuttgart 1827–1832, Seite 171. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lucians_Werke_0171.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)