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weder Kohlenstaub noch Ruß hielten dich ab, von seinen Händen dir’s wohl schmecken zu lassen.

Jupiter. Du kränkst dich darüber vergeblich, Juno, und fachest durch deine Eifersucht meine Liebe nur noch mehr an. Wenn es dir Verdruß macht, den Becher aus der Hand eines blühenden Knaben zu empfangen, wohlan so laß ihn dir von deinem Sohne kredenzen, und du, Ganymed, reichst ihn mir künftig allein! Und bei jedem Becher küssest du mich zweimal, wenn du mir ihn reichst, und wenn du ihn wieder zurückempfängst. Wie, Ganymed, du weinst? Fürchte nichts! Der soll es schwer bezahlen, der dir etwas zu Leide thun wollte!


VI. Ixion.
Juno. Jupiter.

1. Juno. Was hältst du von diesem Ixion, Jupiter?

Jupiter. Ich halte ihn für einen ganz braven Mann und angenehmen Gesellschafter, liebe Juno. Er würde nicht an unsern Mahlzeiten Theil nehmen dürfen, wenn er dessen unwürdig wäre.

Juno. Und doch ist er es, der impertinente Mensch: er darf nicht länger um uns seyn.

Jupiter. Was hat er denn impertinentes gethan? Ich sollte es, meine ich, doch auch wissen.

Juno. Was er gethan hat? – – Ach, ich schäme mich, es zu sagen, so frech war er.

Jupiter. Um so weniger darfst du mir es verschweigen, je ärger er gefrevelt hat. Hat er vielleicht eine Göttin

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Lukian von Samosata: Lucian’s Werke. J. B. Metzler, Stuttgart 1827–1832, Seite 132. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lucians_Werke_0132.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)