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Summe verurtheilt, und weil er nicht bezahlen konnte, verhaftet worden; da erbarmte ich mich seiner und löste ihn aus. Neulich aber traf ihn das Loos, an den Erechtheidischen Stamm das Festgeld[1] auszutheilen; ich kam und bat mir meinen Antheil aus: da war die Antwort, er wisse nichts davon, daß ich ein Bürger sey!

50. Demeas. Heil dir, Timon, Krone unseres Stammes, Stütze der Athener, Vormauer von ganz Griechenland! Bereits erwarten dich das versammelte Volk, der Rath des Areopagus und der Rath der Fünfhundert. Zuvor aber vernehme den Decret-Entwurf, den ich zu deinen Gunsten aufgesetzt habe:

„In Anbetracht, daß Timon, des Echekratides Sohn,
„aus Kolyttus, ein rechtschaffener und dabei kluger
„Mann, wie Keiner in Griechenland, sich jederzeit um
„das gemeine Wesen wohlverdient gemacht, die Siegespreise
„davon getragen im Faust- und Ringkampf, im
„Wettlauf, im Wagenrennen mit dem Viergespann und
„mit dem Zweigespann der Fohlen, Alles an einem
„Tage zu Olympia;“


  1. Das sogenannte Theorikon. Man versteht darunter die Gelder, welche zur Feier der Feste und Spiele dem Volke nach den einzelnen Stämmen ausgetheilt wurden, theils um ihnen das Eintrittsgeld in’s Schauspiel zu erstatten, theils zur Bestreitung einer bessern Mahlzeit. S. Boeckh Athen. Staatshaushaltung 1. Th. S. 196, und 235. ff. Der Erechtheidische Stamm war einer von den zehen Stämmen (Phylen), in welche die Athenische Bürgerschaft getheilt war.
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Lukian von Samosata: Lucian’s Werke. J. B. Metzler, Stuttgart 1827–1832, Seite 90. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lucians_Werke_0090.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)