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tönt in meinen Ohren nach. Denn wirklich gilt mit Recht von ihm, was der Komiker[1] von Perikles sagt:

– – – einen Stachel
ließ er in seiner Hörer Brust zurück.

8. Freund. Halt ein, mein wunderlicher Freund! Gehe doch wieder ein wenig zurück, und erzähle mir von Anfang an jenen ganzen Vortrag: denn du marterst mich wahrlich mit deinen Umschweifen.

Lucian. Du hast Recht: ich will beginnen. Nur das noch – du hast doch wohl schon schlechte tragische, oder gar auch komische Schauspieler gesehen, die, weil sie die Stücke verderbten, ausgepfiffen und am Ende von der Bühne gejagt wurden, während öfters die Stücke selbst gut waren, und den Preis davon trugen!

Freund. Ich kenne viele dergleichen Leute; aber warum diese Frage?

Lucian. Weil ich besorge, dir lächerlich zu werden, wenn auch ich meine Rolle schlecht spielen und bald ohne gehörigen Zusammenhang sprechen, bald vielleicht aus Unverstand den Sinn der Rede selbst verderben werde. Dieß könnte dich nach und nach verleiten, über das Stück selbst den Stab zu brechen; worüber ich freilich, so weit es meinen Vortrag betrifft, mich nicht beklagen könnte, was ich jedoch in Beziehung auf den Inhalt des Originals, wenn es, durch meine Schuld entstellt, mit mir durchfiele, sehr bedauern müßte.


  1. Eupolis bei Diodor v. Sic. XII, 40. Vergl. Cicero vom Redner III, 34.
Empfohlene Zitierweise:
Lukian von Samosata: Lucian’s Werke. J. B. Metzler, Stuttgart 1827–1832, Seite 41. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lucians_Werke_0041.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)