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hätte zu schaffen gehabt, wurde er sehr freundlich, und bot dem Prinzen seine Dienste an.

Als er hörte, worauf es ankam, wollte er sogleich den Marsch antreten; allein die Schwester bat ihn das bis Morgen zu verschieben, indem sie ihm noch manche Nachricht ertheilen müßte über Alles, was mit dem Prinzen und deßen Vater bisher vorgegangen sei.

Bei früher Tagszeit kamen Ahmed und Schaibar in die Hauptstadt, wo Alles mit Entsetzen vor dem Ungeheuer flohe. Auch die Wachen im Königspalast entflohen mit Zittern und Beben, und so kamen Beide ohne Hinderniß in den großen Saal, wo der König, umgeben von seinen Ministern, auf einem Thron saß.

Ohne erst zu erwarten, daß er dem Könige vorgestellt wurde, ging Schaibar auf den Thron zu und fuhr den König mit furchtbarer Stimme an: „Du hast mein begehrt. Hier bin ich. Was willst du?“

Der König hielt beide Hände vor die Augen und hätte sich auch gern die Ohren damit zugehalten, um den Donner der furchtbaren Stimme nicht zu hören. Vor Entsetzen konnte er nicht antworten. „Was willst du?“ fragte Schaibar noch zweimal schrecklicher, und als er abermals keine Antwort empfing, rief er: „Sprich!“ und schlug ihn zugleich mit der geschwungenen Keule todt, ehe es der Prinz verhindern konnte. Einmal ins Todtschlagen gekommen, schlug er links und rechts die Veziere und Günstlinge todt, auf jeden Schlag Einen, um sie für den Unrath zu bezahlen, welchen sie dem König statt guten Rath gegeben hätten. Nur der Großvezier blieb verschont, weil er Alles, was vorgegangen war, immer widerrathen hatte. Aber die Zauberin mußte herbeigeholt werden. Zitternd fiel sie vor dem Schrecklichen nieder. „Ha,“ sagte Schaibar,