Seite:Loehr Buch der Maehrchen 2.pdf/388

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

sind Gespenster gekommen, und alles Volk wird fliehen vor uns; laß uns lieber noch weiter ziehen, es wird uns nichts fehlen, denn wir haben Gold und auch Erz.“

Als sie darnach wandelnd über einen Berg zu einer Brannteweinhütte gelangten, in welcher zwei Weiber von reizender Bildung wohnten, Mutter und Tochter, da sprachen sie also: „Wir wollen Branntewein kaufen!“ Die Weiber fragten: „Was habt Ihr für Branntewein zu geben?“ Da spien sie Gold und Erz, und die Weiber ließen die Wanderer in die Hütte, reichten ihnen Branntewein in Menge, machten sie trunken, warfen die Trunkenen aus der Hütte hinaus und behielten das Gold und das Erz.

Beide erwachten und zogen weiter bis an die Mündung eines Flußes, und wurden in einem Hain einen Haufen zankender Kinder gewahr. „Worüber, sprachen sie, zankt Ihr Euch wohl?“

„Wir haben, hieß es, im Walde hier eine Mütze gefunden und Jedes begehrt sie.“

„Wozu, fragten die Wanderer, dient denn die Mütze?“

Diese Mütze hat die Eigenschaft, versetzten die Kinder, daß, wer sie aufsetzt, weder von Tängäri, noch Menschen, noch Tschädkürn gesehen kann werden.“

„Nun, so begebt Euch denn bis an das Ende des Waldes und kommt laufend zurück. Ich verwahr indeßen die Mütze und reiche sie dem Ersten von Euch, der von dem Laufe zurückkommt.“

So sprach der Khanssohn, und die Kinder liefen, aber fanden die Mütze nicht, denn der Khanssohn hatte sie auf den Kopf des Begleiters gesetzt. „Eben war sie doch da, sprachen die Kinder, und jetzt ist sie weg.“ Nachdem sie die Kinder, ohne sie zu finden, gesucht, gingen sie jammernd zurück.