2. Käm’ alles Wetter gleich auf uns zu schlah’n, wir sind gesinnt, beieinander zu stah’n; – Krankheit, Verfolgung Betrübniß und Pein soll uns’rer Liebe Verknotigung sein. – Aennchen von etc.
3. Recht als ein Palmenbaum über sich steigt, hat ihn erst Regen und Sturmwind gebeugt, – So wird die Lieb’ in uns mächtig und groß nach manchem Leiden und traurigem Loos. – Aennchen etc.
4. Würdest du gleich einmal von mir getrennt, lebtest da, wo man die Sonne kaum kennt. – Ich will dir folgen durch Wälder, durch Meer, Eisen und Kerker und feindliches Heer. – Aennchen von Tharau, mein Licht, meine Sonn’, mein Leben schließ’ sich um deines herum.
1. Auch ich war ein Jüngling mit lockigem Haar, an Muth wie an Hoffnungen reich, – Beim Amboß von jeher ein Meister fürwahr, im Fleiße kam keiner mir gleich. – Ich liebte den Frohsinn, den Tanz, den Gesang, ich küßte manch Dirndel mit rosiger Wang’, :,: ihr Herz hat mir manche geweiht :,: :,: das war eine köstliche Zeit. :,:
2. Einst waren die Mädchen so treu wie das Gold, und zog ihr Geliebter ins Feld, – So schwuren sie ihm, wenn sterben er sollt’, zu sterben gewiß unvermählt! – Sie dachten noch nicht, wenn gestorben der, wo nehmen wir gleich den andern her. – Sie waren noch nicht so gescheidt, das etc.
3. Einst gab es noch Schätze, von Geistern bewacht, und manchen verwegenen Fant, – Der muthig hinausging in finsterer Nacht, kam Reichthum und Glück in die Hand. – Da hatten die Geister noch Gold im Haus und liehen es ohne Procente aus, – Der Geist war nicht arm so wie heut’, das etc.
4. Einst galt das Versprechen mit Handschlag und Mund, da hatte die Feder noch Ruh’, – Schloß damals ein Pärchen den eh’lichen Bund, so brauchte man wenig dazu. – Man schrieb im Kontrakt bei der Liebe Schwur statt Namen und Titel ein Kreuzlein nur; – Das Kreuz kam nicht nach so wie heut’, das etc.
5. Wenn’s wieder so würde, wie’s einstens wohl war, wo das Schwert nur für Recht sich erhob, – Wo geschlagen im Kampfe die sündige Schaar wie Spreu vor dem Winde zerstob. – Wenn Redlichkeit käme als Waffenschmied und schlüg’ auf den Amboß, von Gluth umsprüht, – Ein Schwert, nur dem Guten geweiht, das wär’ etc.
Diverse: Liederbuch des Gau 19 Rostock des Deutschen Radfahrer-Bundes. Adler’s Erben, Rostock 1900, Seite 57. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Liederbuch_des_Gau_19_Rostock_des_Deutschen_Radfahrer-Bundes_1900.pdf/64&oldid=- (Version vom 12.12.2020)