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– In ’d weite schöne Welt. Do sei mer lustig g’stellt, – Mir frag’n da net nach ham, do sei mer b’samm. – Und komm mer durch e Dorf, o weh, do flieg’n die Hühner in die Höh, – Die Gäns, die schreie wieh, wieh, wieh, es rennt das ganze Federvieh, – Die Bub’n laufen hinterdrei und mach’n noch e Mordgeschrei, – Hojho, Hojho, die Radler sei scha do.

2. So geht’s Berg auf, Berg ab, es wird noch kaaner schlapp, – Wenn a der Geg’nwind bläst, deshalb wird doch noch g’räßt, – D’ Wadl’n wern animirt, trotzdem die Räder geschmiert, – Die Lunge pump mer aus Ist dos e Graus, – Wenn’s aber nooch ne Berg nei geht, do’ werd’n fein die Schnurrn gedreht – Und alle lächeln still vergnügt, den Wind, den ham mer stramm besiegt, – Aus jedem G’sicht da blitzt die Schneid, en jeden sieht mer an die Freud’, – Hojho, Hojho, jetzt sei mer aber froh.

3. E Städtle kimmt dir jetzt, do wird sich dann ergötzt – An Bier, Kaffee un Wein, e Mahlzeit nimmt mer ein. – De Mädle ham verschmitzt nach unsern Wadln g’spitzt – An dick und dünnen Herrn seh’n sie’s doch gern. – Und geht’s bei später Stund’ nach Haus, do wackelt mancher scha voraus, – Die andern kumma alle noch un mit den Dicken ham mer Ploog, – Zum Schluß fällt aner noch in Kot, da schreinse alle: schwere Noth – Hojho, Hojho, der machts uns immer so.

Nr. 54. Zu ziehen durch die Felder
Mel.: Im Wald und auf der Heide.

1. Zu ziehen durch die Felder, durch Wiesen und durch Wälder, :,: Wie hebt sich da die Brust, :,: – Sich auf das Roß zu heben, und weiter stets zu schweben :,: o, welche Götterlust! :,: – :,: Halli Hallo, Halli Hallo, o welche Götterlust. :,:

2. Mit frischem Jugendmuthe und leicht bewegtem Blute, :,: so geht es durch die Welt, :,: – Ob grad, ob krumm die Wege, ob Brücken oder Stege, :,: nichts, was zurück uns hält. :,:

3. Wie von dem Wind getragen, so eilen Roß und Wagen :,: wir wie der Blitz voran. :,: – Wir sehen ferne Lande und knüpfen Freundschaftsbande :,: mit Kameraden an. :,:

4. Mit Augen schwarz und blauen auf unsern Fahrten schauen :,: wir Schöne überall. :,: – Doch bleiben frei die Herzen, wir tändeln blos und scherzen, :,: Fern bleibt der Liebe Qual. :,:

5. So ziehen ohne Sorgen, beim schönen Frühlingsmorgen :,: wir froh und frei dahin :,: – Ob Sonnenschein, ob Regen, wir eilen ihm entgegen, :,: nichts trübet unsern Sinn. :,:

Empfohlene Zitierweise:
Diverse: Liederbuch des Gau 19 Rostock des Deutschen Radfahrer-Bundes. Adler’s Erben, Rostock 1900, Seite 32. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Liederbuch_des_Gau_19_Rostock_des_Deutschen_Radfahrer-Bundes_1900.pdf/39&oldid=- (Version vom 15.9.2022)