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zu ermöglichen! Tycho Mommsen, der feine Kenner der deutschen Uebersetzungskunst, hat gewiss völlig Recht, wenn er bei der lautlich gedrängten und knappen Form der englischen Sprache eine wortgetreue Verdeutschung in den meisten Fällen für unausführbar hält, und daher ein Aufgeben der minder wichtigen Ausdrücke für statthaft und nothwendig erklärt.

Brauche ich noch zu sagen, wesshalb ich vor Allen gerade Ihnen, lieber Freiligrath, diese Sammlung als ein Zeichen der Hochachtung und Freundschaft darbringe? Unsre Zeitgenossen haben Andres zu thun, als sich viel um die stillen Bestrebungen auf dem Felde der Kunst zu bekümmern. Sie verfolgen – wohl ihnen! – politische und sociale Zwecke, die, wir hoffen es, zum Heil und Segen des Vaterlandes gereichen, und wir wollen sie darob gewiss nicht schelten! Ich zähle also für dies Buch auf keine sehr ermuthigende Aufnahme; – unter den Wenigen aber, die ich mir als Leser gewünscht, ragt vor allen Ihr Name hervor. Ist meine Arbeit Ihrer Zustimmung werth, so darf ich wohl hoffen, dass sie auch von manchem andern Kunstrichter der Heimat mit freundlicher Theilnahme begrüßt wird.

Ihr herzlich ergebener
A. Strodtmann. 

     Hamburg, den 1. März 1862.