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Vorwort.

Durch den ausdrücklichen letztwilligen Wunsch des unsterblichen Dichters, meines unvergeßlichen Freundes, mit der Herausgabe seines jüngsten Dichterwerkes „Don Juan“ betraut, habe ich mich dieser Aufgabe als einer theuren Freundes- und Ehrenpflicht mit der dem großen Todten schuldigen Pietät und gewissenhaftesten Sorgfalt, aber auch mit ernster Wehmuth unterzogen, welche durch die meinen Händen anvertrauten Blätter, deren jedes mir die Größe des erlittenen Verlustes fühlbar erneuerte, nur gesteigert werden mußte. Doch fand ich Stärkung und Erhebung in dem Gedanken, daß der edle Mann und Dichter im Vorgefühle des Scheidens durch jenen Auftrag mir gleichsam nochmals die Hand gereicht hatte, um mir auch für den erschütterndsten Augenblick jene Stelle in der Nähe seines

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Nicolaus Lenau: Nicolaus Lenau's dichterischer Nachlaß. J. G. Cotta, Stuttgart und Augsburg 1858, Seite 7. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lenau_-_dichterischer_Nachlass,_1858.djvu/7&oldid=- (Version vom 26.11.2022)