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Don Juan.
Unheimlich schier ist mir des Waldes Schweigen;
Sein Rauschen auch, es ruft schier aus den Zweigen:
„Ein böser Streich!“ Ich eilte gern von hinnen,
Doch fesselt mich’s, der Unthat nachzusinnen.

Marcello.
Wie traurig liegt der schwarze Trümmerhaufen!
Hier sahn wir jüngst ein muntres Bächlein laufen,
Nun aber schleicht das sonst so helle, rasche,
Sich trüb und traurig sickernd durch die Asche.

Don Juan.
Das Glöcklein schweigt; doch mächtig tönt das Röhren
Des Hirsches, nun fast schauerlich zu hören.

(Sie reiten fort.)




Empfohlene Zitierweise:
Nicolaus Lenau: Nicolaus Lenau's dichterischer Nachlaß. J. G. Cotta, Stuttgart und Augsburg 1858, Seite 20. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lenau_-_dichterischer_Nachlass,_1858.djvu/40&oldid=- (Version vom 27.11.2022)