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Prof. der Philosophie bey dasiger Universität angestellt wurde. Nach Verlauf eines Jahres legte er dieses Amt nieder, und reisete in Gesellschaft eines russischen Kavaliers durch Polen nach Wien und von da in die Schweiz, blieb auch einige Zeit auf der Akademie zu Genf. Von da gieng er nach England und besuchte die beyden Universitäten Oxford und Cambridge, von da über Holland nach Lübeck, schifte sich da nach Kronstadt ein, und von da gieng Er wieder nach Moskau. Hier ward Er in dem Hause des russischen kaiserlichen Geheimden Raths und Senatoris, auch Ritters des St. Andreasordens, Hr. Michael von Soltikof, bekannt, und vermählte sich nachher mit dessen 3ten Fräulein Tochter, Maria, und führte mit derselben ein Muster zufriedener Ehen. Er erkaufte von dem Herrn Kammerherr von Löben das Guth Mengelsdorf, und bekam es von dem Hochlöbl. Amte in Görlitz 1778 den 26. Oktbr. verreicht. Hier lebte Er nun abgesondert von Geräusch in ländlicher Stille als Vater siner Unterthanen, im Wohlthun sein Vergnügen findend, vom Jahre 1780 an beständig, und ward auch von manchen, die Ihn nicht persönlich kannten, geschätzt. Er benutzte seine Tage zur Zubereitung auf die Freuden dort jenseit des Grabes, und fand seine Beruhigung in dem Gedanken der unendlichen Liebe Gottes. Ein hitziges Nervenfieber machte seiner rühmlichen Laufbahn am 18. Jul. 1795 ein von Gattin, Freund und Unterthan mit thränender Wehmuth begleitetes Ende. Er ruht auf dem Taucher-Kirchhof zu Budissin unter einem von ihm