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Auge gewiß eine Thräne des Danks für das, was Er Ihnen war. Wie festlich würde Ihm auch dieser Tag seyn, Ihm, der Ihr Freund, Rathgeber und Leiter Ihrer Jugend war. Nicht Ihnen darf ich den Mann kenntlich machen, dessen Asche mein Herz noch ehrt, aber für andere, die dieses lesen, sey es mir erlaubt, einen kurzen Abriß seiner rühmlich durchwanderten Laufbahn zu entwerfen.

Er war geb. 1731 den 17. Nov. auf der Landvoigteylichen Seydau zu Budissin. Nicht Ältern von hoher Geburt, aber christlichgesinnte, gaben ihm nächst Gott sein Leben. Sie waren weil. Andreas Nitsche, Innwohner daselbst, und Fr. Anna geb. Mieth aus Burk. Von dem dasigen Schulmeister Karl empfing Er die erste Unterweisung in der Religion, welche ihm Leiterin durch ein Leben ward, über welche Er dachte, tief dachte, und sie mit heißester Wärme verehrte. Hierauf kam Er in die gräfl. von Gersdorfschen Schulanstalten zu Uhyst an der Spree 2 Jahre und gieng von da auf das Gymnasium zu Budissin. Hier lernte Er in kurzem bald das, was Ihm nöthig war, die Schule mit der Universiät zu Wittenberg zu vertauschen. Hier studirte er 2 Jahre lang Jura, und vollendete seine Studien in Leipzig. Nach Beendigung derselben gieng er auf Reisen, sich mehrere Schätze der Gelehrsamkeit zu sammlen. Seine erste Reise war von Leipzig nach Koppenhagen, und da sich hier bequeme Gelegenheit zeigte, von da nach Rußland. Sein erster Aufenthalt war in der Stadt Moskau, wo er als