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Anhang II.
Von der Capelle in Spree.
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Das nach Rothenburg eingepfarrte Spree suchte sich im Anfange des sechzehnten Jahrhunderts eine eigene Capelle zu bauen, und in einem Briefe des Görlitzer Raths an den Bischof Johann zu Meißen heißt es: „Unsere Unterthanen zu Spree haben vorschienen Zeit ein klein Capellgen angefangen zu bauen mit willen des pfarrers zu Rothenburg u. s. w. Will der jetzige Pfarr mit dem Patrono solches nicht zulassen, daher das Capellgen unvorbracht blieben. Weil aber etliche Leute in sonderlicher Andacht, auch in ihren Nöthen auf gethane Gelübde etwas dazugegeben, damit die, so bisweilen mit Krankheit befallen, und nicht reisen können, auch ihr Gesinde darine ihr Gebet und Andacht thun möchten u. s. w.“

Hierauf bestätigte der Bischof den Bau dieser Capelle unterm 26. Januar 1520. (S. Urkunde 4.)

Diese Capelle war dem heiligen Fabian, Sebastian, Rochus, und der heiligen Anna geweiht.

Da indeß nun bald die Reformation in der Parochie Rothenburg ihren Anfang nahm, und schwerlich zur Vollendung der Capelle irgend bedeutende Geschenke und Vermächtnisse noch eingehen mochten, so ist wahrscheinlich der Bau unvollendet geblieben, oder wenn er vollendet wurde, so muß