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der Königl. Regierung zu Liegnitz wieder ein Wochen- und Getreidemarkt eingerichtet, der jedoch gleichfalls nach kurzer Zeit wieder aufhörte. Die Nähe von Görlitz läßt in Rothenburg keinen Wochenmarkt aufblühen.

Im Jahre 1843 hat man angefangen, die Stadt zu pflastern.


Nahrung der Stadt.

Rothenburg als Landstädtchen lebt zum Theil vom Feldbau, zum Theil von Gewerben. Der Landbau beschäftigt viele Bürger, welche meist reichlich mit Acker, der jedoch, nach Geheege zu liegend, sandig und leicht ist, versehen sind. Der Ackerbau kann daher nicht viel abwerfen, besonders da er nur von einigen Bürgern mit Umsicht getrieben wird. Mehr Nahrung bringen schon die Handwerke, wenn gleich die Mehrzahl der Gewerbetreibenden mit denen der benachbarten größern Städte nicht in Concurrenz treten kann. In ältern Zeiten wurden hier berühmte Messer verfertigt; auch soll einst die Tuchmanufactur hier geblüht haben – von beiden Erwerbszweigen ist keine Spur mehr vorhanden. Dagegen blüht jetzt ein anderer Industriezweig, die Töpferei, sehr auf, welche viele Menschen beschäftigt, und sechs Meister zählt. Auch die erst seit 3 Jahren erbaute Steingutfabrik in Tormersdorf bringt der Stadt vielen Gewinn, indem die Fabrikarbeiter in der Stadt wohnen, und dort ihre Bedürfnisse kaufen. Auch die Bäckerei, welche gegenwärtig von 5 Meistern betrieben