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Seiten, von denen sie jetzt einen graden Zugang darbietet, wohl durch tiefe Gräben und Wälle, die durch den Schutt der vielen Brände, welche Stadt und Schloß erlitten haben, verschwunden sein mögen, befestigt.

Ueber die erste Anlage der Stadt Rothenburg fehlen uns gleichfalls alle Nachrichten. Allein wir finden fast überall, daß sich an den Burgen deutsche Einwanderer, Landbauer und Handwerker niederließen, theils um dort sicher und ungestört leben zu können, theils wohl auch, um an dem Gottesdienste, den der auf der Burg wohnende Geistliche hielt, Theil zu nehmen. So mag auch Rothenburg entstanden sein. Doch muß sich der Ort bald vergrößert haben, da er 1268 schon eine Stadt genannt wird neben Schönberg, Lauban und Hoyerswerda. So behauptet man auch, daß Rothenburg in frühern Jahrhunderten weit größer gewesen sei als jetzt, und sich durch mancherlei Gewerbe ausgezeichnet habe, namentlich durch Verfertigung vortrefflicher Messer, wie durch Tuchfabriken, und daß erst die Zerstörung durch die Hussiten u. die vielen Brände den Ort heruntergebracht hätten.


Schicksale Rothenburgs.

Wann Rothenburg zu einer Stadt erhoben, und mit städtischen Gerechtsamen begnadigt ist, darüber fehlt es an Nachrichten. Es muß dies aber schon in früher Zeit geschehen sein. Da der jedesmalige Besitzer des Schlosses auch Herr des Städtchens war, so werden jene Gerechtsame wohl von diesem verliehen sein, und es hing bis zur Einführung