Seite:Kurze Topographie und Geschichte der Kreis-Stadt Rothenburg.djvu/18

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Lauban, Schœnberg, Rothenberg et dimidium Hoyerswerda cum novis et autiquis bonis, tam liberis quam non liberis etc.[1] Daß wir nicht aus früherer Zeit sichere Nachrichten über Rothenburg haben, liegt theils wohl dran, daß man in den ältesten Zeiten wenig aufschrieb, und auch nur Wenige schreiben konnten, theils wohl an Bränden, Verwüstungen u. s. w.

Es ist sehr wahrscheinlich, daß, vielleicht im zwölften Jahrhundert die anfänglich von Holz erbaute Burg nach und nach von Stein ausgeführt und stärker befestigt worden ist. Auch soll auf Tormersdorfer Gebiete, jenseits des Mühlgrabens, da, wo jetzt der zur Steingutfabrik gehörige Garten ist, eine Burg gestanden haben, von der noch bis zu Ende des vorigen Jahrhunderts Ueberreste zu sehen gewesen sein sollen. Wann, und zu welchem Zwecke, und von wem diese aufgeführt sein mag, ist gleichfalls unbekannt. Sie wurde 1427 im Juni von den Hussiten erobert und zerstört, die von Königgrätz und Jaromir herangezogen waren. Ob sie später wieder aufgebaut wurde, wissen wir nicht; doch ist es nicht wahrscheinlich, indem in der Theilungsurkunde der Söhne Otto’s von Nostiz vom Jahre 1512 derselben keine Erwähnung geschieht, und sie auch sonst nicht weiter genannt wird.

Die eigentliche Burg hat gewiß da gestanden, wo jetzt die Dominialgebäude stehen. Hier war sie von mehreren Seiten durch die steile Anhöhe geschützt, und auf den andern


  1. Das heißt zu Deutsch: ebenso legen (oder schlagen) wir zur Stadt Görlitz die Stadt Lauban, Schönberg, Rothenberg und halb Hoyerswerda mit den alten und neuen sowohl freien als nicht freien Gütern u. s. w.