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Roderiei Zamorensis Episcopi«[1] sein, welches der Herausgeber dem Könige Ludwig IX. als das erste sichere Denkmal ihres Kunstfleißes gewidmet haben, zwar ohne Beisetzung einer Jahreszahl. Raude und Herbert vermuthen das Jahr 1470. Nach diesem erschienen noch mehrere Werke. Eines der vortrefflichsten und äußerst seltenen Werke, das man ihrem Kunstfleiße zu verdanken hat, ist die erste lateinische zu Paris gedruckte Bibel.

Vierzig Jahre brachte Gering zu Paris zu und erwarb sich durch seinen Kunstfleiß großes Vermögen; einen Theil desselben wandte er den Armen zu, besonders unterstützte er arme, studirende Jünglinge; bei der Sorbonne stiftete er vier Stipendien für so viele junge Theologen. Dem Collegio Montaigu vermachte er die Hälfte seines Vermögens, woraus man einen Theil des Studienkollegiums vergrößerte. Er hatte daselbst sein Begräbniß gewählt. Sein Gedächtniß wird in der Sorbonne alle Jahre feierlichst begangen; man hat auch daselbst sein Bildniß aufbehalten.

11. Kaspar von Silinon

war ein Neffe des Bischofs und ein Sohn Albin‘s, welcher Albin sich in den burgundischen Kriegen als der Luzerner Hauptmann auszeichnete und vor

  1. Nach neuern Forschungen soll das erste Werk gewesen sein: »Gasparini Pergomensis epistolarum opus.«