Joseph Anton Felix von Balthasar: Kurze Lebens-Notizen zu der Portrait-Gallerie merkwürdiger Luzerner auf der Bürgerbibliothek in Luzern | |
|
258 Prof. Dr. Eduard J. Gübelin
Eduard J. Gübelin wurde am 16. März 1913 als ältestes von sieben Kindern in Luzern geboren. Nach der Primarschule besuchte er das humanistische Gymnasium an der Kantonsschule Luzern. Nach bestandener Matura begann er sein Studium der Mineralogie an der Universität Zürich und wählte als Nebenfächer alte Sprachen und Kunstgeschichte. Nach Abschluss des Studiums, 1936 in Zürich, begab er sich für ein halbes Jahr zu Prof. Michel nach Wien, um dort seine Kenntnisse über Einschlüsse in Edelsteinen zu vertiefen. 1938 reichte er seine Doktorarbeit ein und reiste für ein weiteres halbes Jahr in die USA, um seine Studien zu vertiefen. 1939 schloss er einen Ausbildungskurs am Gemmologischen Institut von Amerika, als einer der ersten Europäer, mit dem Diplom des zertifizierten Gemmologen ab. Der Ausbruch des zweiten Weltkrieges zwang ihn zur Rückkehr in die Schweiz, wo er seine Arbeit als Gemmologe in der Firma seines Vaters aufnahm. Intensive Arbeitsjahre im firmeneigenen Labor verwendete Eduard J. Gübelin zur Untersuchung der Edelsteine, und diese Forschungsarbeit liess die Firma zu einer weltweit anerkannten Institution heranwachsen. Neben seiner beruflichen Tätigkeit bereiste er verschiedene Male vor allem Afrika und Asien, besucht Edelsteinfundstätten auf der ganzen Welt und konnte gleichzeitig sein grosses Interesse an der Kultur und Geschichte fremder Völker und Länder befriedigen. Eduard J. Gübelin liebte auch das schriftliche Wort. Schon früh hat er sein erforschtes Wissen in verschiedenen Publikationen in Gemmologischen Fachzeitschriften veröffentlicht. Er war zudem Autor oder Mitautor von gemmologischen Fachbüchern. Alle bereicherte er stets mit seinen eigenen Fotomikrografien. Nach seiner Pensionierung hat sich sein Leben kaum verändert, sein Forschergeist, seine Neugier und sein Wissensdurst haben ihn bis zuletzt begleitet. Er pflegte weiterhin eine rege Korrespondenz mit Fachleuten seines Wissensgebietes, hielt Vorträge und veröffentlichte noch eine Anzahl Fachbücher. Nach kurzer, schwerer Krankheit starb er im 92. Altersjahr am 15. März 2008.
Porträtmater : Bruno Müller Meyer, Luzern
Joseph Anton Felix von Balthasar: Kurze Lebens-Notizen zu der Portrait-Gallerie merkwürdiger Luzerner auf der Bürgerbibliothek in Luzern. , Luzern 1881-1882, Seite 150. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kurze_Lebens-Notizen_zu_der_Portrait-Gallerie_merkw%C3%BCrdiger_Luzerner_auf_der_B%C3%BCrgerbibliothek_in_Luzern.pdf/150&oldid=- (Version vom 25.11.2022)