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247 Josef Vital Kopp

Er wurde am 1.11.1906 in Beromünster geboren. Die Kopp sind ein altes Geschlecht dieser Gemeinde. Der Vater war Gemeindeschreiber und Gemeindeammann und im Rang eines Majors, zugleich Aushebungsoffizier der schweizerischen Armee. Josef Vital besuchte in Beromünster die Volksschule und das Progymnasium. An der Klosterschule in Einsiedeln machte er 1926 die Matura. Anschliessend studierte er an der Universität in Innsbruck Theologie. 1930 wurde er in Solothurn zum Priester geweiht. 1931-34 war er als Vikar an der St.Karlikirche in Luzern tätig. 1935 zog er nach Berlin, wo er an der Universität die Fächer für klassische Philologie belegte. Nach weiteren Studien in Heidelberg promovierte er 1938 in Freiburg/CH zum Doktor der Philosophie. 1938-45 war er Lehrer für klassische Sprachen und Rektor an der Mittelschule in Willisau. 1945 wurde er für die gleiche Sparte an die Kantonsschule in Luzern gewählt. Als Vierzigjähriger begann seine literarische Tätigkeit. 1946 erschien sein erster Roman "Sokrates träumt". In rascher Folge kamen die Werke "Brutus" und "Die schöne Damaris" in den Buchhandel. Es erschienen "Die Launen des Pegasus", "Der sechste Tag", "Die Tochter Sions" und 1957 der "Forstmeister". 1950-57 wurde Kopp in den Erziehungsrat gewählt, den er aber nach einem Konflikt um eine neue Konzeption der Kantonsschule freiwillig verliess. 1959 begann er sich mit den Schriften Theilhards de Chardin zu befassen. 1962 trat er infolge seiner Erkrankung (Leukämie) vom Schuldienst zurück. Im gleichen Jahr erhielt er den "Innerschweizer Kulturpreis". Josef Vital Kopp starb nach langem Leiden am 22.9.1966 in Luzern. Im Schatten der Stiftskirche Beromünster ist er begraben.