Anonymus: Kurze Geschichte gräßlicher Mordthaten, welche im Dorfe Beuel, Bonn gegenüber, den 3. Juli und 10. September durch den Schuster Adolph Moll verübt worden sind | |
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von diesen nichts wissen. Seine Roheit ging so weit, daß er Pflaumen und Brod bei diesem Auftritt aß. So war der Vormittag vergangen. Nachmittags schien sich in die Tigerseele ein lichter Strahl zu sinken; er fühlte sich durch das Zureden, die Ermahnungen und den furchtbaren Anblick gerührt – bethete ein Vater Unser – und gestand sowohl seinen Freund, als Mutter, Bruder und Kind ermordet zu haben. Dies Geständniß ist, obgleich durch Thatsachen erwiesen, um so erwünschter, da daraus hervorgeht, daß niemand anders an dem Morde Theil genommen hat.
Kann der Mensch tiefer sinken? – Der verruchte Bösewicht sah täglich das Grab seiner nächsten Verwandten, die er erschlagen, vor Augen, und wurde nicht gerührt! – Er zog die Kleider des ermordeten Freundes an, und machte im Tanzsaale sich lustig! Er arbeitete und schlief in der nämlichen Stube, wo der erschlagene Freund verscharret lag.
Wäre es dieser mordsüchtigen Hyäne geglückt, zu entwischen, was würde er noch begangen haben, um seine Flucht zu decken und sein Leben zu sichern! Allein die alwaltende Vorsicht, langmüthig, aber gerecht, setzte seiner Bosheit ein Ziel, und überlieferte ihn der Gerechtigkeit, von welcher er, kurz oder lang, seine schon längst verdiente Strafe erhalten wird!
Das Haus wurde niedergerissen und an dessen
Anonymus: Kurze Geschichte gräßlicher Mordthaten, welche im Dorfe Beuel, Bonn gegenüber, den 3. Juli und 10. September durch den Schuster Adolph Moll verübt worden sind. [O. V.], [o. O.] [ca. 1824], Seite 7. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kurze_Geschichte_gr%C3%A4%C3%9Flicher_Mordthaten.pdf/8&oldid=- (Version vom 25.1.2023)