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weiter gegangen. Niemand dachte etwas Arges – als an den Bürgermeister die Anzeige kam, der Kleidermacher Ochsler aus Köln sey auf einer Reise nach den Pützches-Markt vermißt, und ihm zugleich angedeutet, daß er bey dem Moll geschlafen habe. Das Signalement, so wie die Bekleidung, Uhr und Pfeife wurden genau angegeben, und noch hinzugefügt, daß derselbe 60 Thaler Preuß. Courant bei sich gehabt habe, um Leinwand zu kaufen.

Dieser Moll, der schon durch die frühern Ereignisse verdächtig war, wurde hierauf verhaftet, wußte aber zu entlaufen, und würde glücklich dem ihm Nachsetzenden entwischt seyn, wenn nicht gerade ein Knecht auf dem Felde sein Pferd bestiegen und ihn eingeholt hätte. Er wurde hierauf gestern, den 18. September, in das Stadt-Bönnische Gefängniß gebracht.

Bei der Haussuchung fand man sogleich die Kleider und die Pfeife des Ermordeten; in beiden hatte sich Moll auf dem Tanzsaal in Beuel gezeigt; auch die Uhr kam zum Vorschein, sie war von Moll einem Schiffer auf die Probe gegeben worden.

Als man den Moll fragte, wie er zu diesen Sachen gekommen sey, erwiederte er: daß er sie von einer Frau gekauft habe, und weiter nichts davon wisse. Es wurde jetzt im Hause und Garten nachgegraben, da fanden sie dann im letztern