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Er kann’s nicht tragen, – sterben muß
Die Mutter mit den Söhnen;
Des Bösen glüh’nder Weibekuß
Verscheucht ihm Angst und Thränen.
Und als der Frevel abgethan,
Fängt er von vorne wieder an.

Der Waffenbruder wohl versehn
Mit Geld, kommt hergezogen;
Den läßt er nicht von dannen gehn,
Und zeigt sich ihm gewogen, –
Beherbergt ihn die ganze Nacht
So treu, daß – niemals er erwacht.

Doch bald erspäht des Wandrers Freund,
Vom Weibe angetrieben,
Die bange nach dem Gatten weint,
Den Ort, wo er geblieben.
Denn was der Mensch im Dunkel flicht,
Muß einst hervor ans Sonnenlicht.

Und in der Tiefe findet man
Die Mutter mit den Kindern,
Und Grausen packt die Späher an;
Doch kann sie dies nicht hindern.
Rastlos zu scharren bis zum Ort,
Wo sich ergab der andere Mord.