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ausgeführte Bataillenstück, eine Scene aus der Schlacht von Mosaisk vorstellend. Ein uns bis jetzt unbekannter Künstler, der im Gefolge des jetzigen Fürsten von Leuchtenberg der Schlacht selbst beiwohnte, malte dies; er heißt Adam. Ich verstehe nicht viel von dieser Art von Kunstwerken; aber ich finde Ausdruck, Feuer und Wahrheit in diesen Gruppen.

Der alte Professor: Unläugbar, nur machen sich die vielen langen Reihen von Cürassierbrigaden, die wir alle nur im Rücken sehen, und die trotz der Haubitzen, die unter sie fliegen, so ununterbrochne Linien bilden, gar nicht malerisch; so was mag militärisch genommen recht löblich und nothwendig seyn; wir Künstler sehen aber lieber Natur als Dressur. Gemalt ist das kleine Ding aber recht brav.

Die Dame: O sehen Sie doch diese Landschaften hier! Die sind wohl recht gelehrt? Da ist so unendlich viel krauses und wirres Zeug darauf. Und doch dächte ich, ich wollte wetten, ich hätte sie schon neulich bei dem Confiturier gesehen, als er den Tafelaufsatz besorgte. Wahrhaftig, da hätten sie sich gut conservirt! – Oder, sind sie vielleicht gestickt? Das wäre interessant!

Der Kunstfreund: Ach Gott bewahre! Sie sind leider gemalt von dem unermüdlichen Ritter von Brenna, der mit beispielloser Ausdauer uns alljährlich heimsucht mit seinem bunten Gemengsel von römischen Ruinen, mit Weihnachtsbäumen, Wollsäcken statt Wolken, Affen statt Menschen, nachgemachten Kinderspielzeug statt Thieren, und dies alles zusammen: italienische Ansichten nennt. Seine Arbeiten sehen sich alle so ähnlich, daß ich fast glauben möchte, es kämen alle Jahre dieselben wieder! An ganz alten Hautelissetapeten scheint der gute Mann den Styl gelernt zu haben, doch sein Fleiß ist wahrlich rührend! Dies anzusehen ermüdet aber wirklich, und ich schlage vor, da überdem noch manches Werk erwartet wird, daß wir lieber jetzt heimkehren, und uns das Wort geben, uns alle über 8 Tage um diese Stunde wieder hier einzufinden, denn es hat einen eignen Reiz, etwas so in Gesellschaft zu sehen und die Meinungen darüber auszutauschen.

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Der Vorschlag wurde angenommen, und Sie können leicht glauben, daß ich mir Tag und Stunde wohl merkte, um mich pünktlich auch wieder als stummer Zuhörer einzufinden.

Sie kamen und ich belauschte folgendes:

Zweite Gespräch im Professorzimmer:
(welches nächstens folgt.)

Empfohlene Zitierweise:
Unbekannt: Bemerkungen über die diesjährige Dresdner Kunstausstellung, in Briefen. F. A. Brockhaus, Leipzig 1818, Seite 599. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kunstblatt_1818_Dresdner_Kunstausstellung.djvu/11&oldid=- (Version vom 13.11.2024)