Seite:Krohn Bär (Wolf) und Fuchs.djvu/98

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

früher gesehen haben, zu einer auf das Fischen mit dem Schwanze (VII) sich gründenden Märchenkette vereinigt sind, vor den Anfang der letzteren dagegen meist (Ha 2, 3) die sagenhafte Erzählung von der bis in den Himmel wachsenden Pflanze getreten ist, von welcher Erzählung sich auch in ein par ostfinnischen Varianten schwache Spuren, wenn auch nicht immer in der rechten Form (Ai ‘c. Suoj. 2’) und am rechten Platze (Ai ‘c. Impil.’), erhalten haben. Daher ist also die erstere Form, welche, nach dem Umfange und der Richtung der Ausbreitung ihrer hervorragendsten Vertreter, der westfinnischen Varianten, zu schliessen, sich auch bei den Schweden in Schweden selbst vorgefunden haben und vermutlich allgemein skandinavisch gewesen sein dürfte, ganz unleugbar ursprünglicher als die letztere, die speziell nordrussisch ist und, aus Nordrussland eingedrungen, in Finnland nur an der Ostgrenze Karelens vorkommt. Denn dass vorliegendes Tiermärchen auch in Russland vor seiner Anthropomorphisirung als reines Tiermärchen und vielleicht speziell als vom Bären und Fuchse handelnde Erzählung existirt hat, wird noch wahrscheinlicher durch zwei im fernen Kaukasien vorkommende Varianten, welche, wenn sie überhaupt zum vorliegenden Märchen gehören, nicht gut auf anderem Wege als über Russland haben hingelangen können.

Ka. Nordkaukasier. Daghestan. (Uslar-Schiefner, Kürin. No. VII, S. 101.)

Je. Osseten. (A. Schiefner: Bulletin de l’acad. imp. d. sc. de St.-Pétersbourg VIII. Spalte 39.)

In beiden ist jedoch das in den Schlaf Singen der jungen Bären zum Unterrichten oder Reinigen verdreht und in der zweiten auch anstatt des Fressens bloss das Werfen in den Kochtopf eingetreten, weshalb diese Variante sehr an ein Märchen vom Menschen und Teufel erinnert, dessen Haupthandlung die Erziehung der Kinder bildet. Es finden sich nämlich in einer finnischen Variante dieses Märchens (Al ‘c. Pyhäj.’) als Reinigungsmittel das Schinden, und überhaupt merkt man darin, obgleich es unzweifelhaft zu den eigentlichen ursprünglichen Teufelmärchen

Empfohlene Zitierweise:
Kaarle Krohn: Bär (Wolf) und Fuchs. Suomalaisen Kurjallisuuden Seuran Kirjapainossa, Helsingissä 1889, Seite 96. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Krohn_B%C3%A4r_(Wolf)_und_Fuchs.djvu/98&oldid=- (Version vom 1.8.2018)