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der sich jedoch nur im westlichen Finnland beibehalten hat, als Mensch oder richtiger als anthropomorphisiertes Wesen in einer österbottnischen Variante (Al ‘c. Pyhäj.’) sowie in Norwegen ein altes Weib, aber in Russland und Ostfinnland immer nur ein alter Mann. Als Sängerkandidaten erscheinen im ersteren Falle als Abgewiesener der Hase, vor welchem in Satakunta (Ab ‘a. Ruov.’) das Schneehuhn, in Österbotten (Al ‘a. Haapav.’) der Wolf sowie in Nyland (Da) der Ochse und das Schwein zufällig auftreten, und als Angenommener der Fuchs. Im andern Falle ist ebenfalls in Österbotten der Wolf vollständig an die Stelle des Hasen getreten und ausserdem der Fuchs vom Bocke verdrängt worden, und dass ersterer (der Wolf) auch in der norwegischen sowie in einer russischen Variante (Ha 3) erst nach dem Bären, welcher nach der Anthropomorphisirung des Singenlassenden die Rolle des Hasen übernommen hat, zur Vervollständigung der Dreizahl hinzugefügt worden ist, geht aus einer russischen Variante (Ha 1) hervor, in welcher der Fuchs allein nach dem Bären auftritt. Diese Form findet sich sonst schon von Europaeus in Ostfinnland aufgezeichnet (Ai ‘c. Itä-K.’), obgleich hier weiterhin auch der Wolf als dritter und noch dazu der Hase als vierter erscheint. Dieser Hase kann sich jedoch nicht aus der ursprünglichen westfinnischen Form erhalten haben, sondern ist ganz ohne Zweifel, um die echt russische (vgl. III) Vierzahl der Tiere des Waldes voll zu machen, neu hinzugefügt worden. Von den drei Varianten, in denen der Hase vorkommt, halten nämlich zwei (Ai ‘c. Suoj. 1, Korpis.’) eine ordentliche Reihenfolge in dieser Vierzahl ein, indem der Hase, der Fuchs und der Wolf nach einander abgewiesen werden und erst der Bär angenommen wird. Der Bär ist also aus dem Vater derer, für die der Gesang bestimmt ist, zum geraden Gegenteile, zu dem, der sie auffrisst, geworden, und zugleich


    Stelle des Bären gesetzt und diesen wieder ebenso eigenmächtig an die des Greises (A? ‘a?’), offenbar in der Absicht, die beiden von einander ziemlich verschiedenen Formen des vorliegenden Märchens einer zusammenhängenden, aus den Märchen vom Bären, Wolfe und Fuchse gebildeten Erzählung anzupassen.

Empfohlene Zitierweise:
Kaarle Krohn: Bär (Wolf) und Fuchs. Suomalaisen Kurjallisuuden Seuran Kirjapainossa, Helsingissä 1889, Seite 94. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Krohn_B%C3%A4r_(Wolf)_und_Fuchs.djvu/96&oldid=- (Version vom 1.8.2018)