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Einleitung
[S. 1–112].
I. Das Volksmärchen
[S. 1–41].

Folk-Lore: Aufgabe und Einteilung [1–3]. – Die ersten Sammlungen von Volksmärchen [4]. – Ihre wissenschaftliche Erforschung wird durch die engen Schranken der Volksphantasie ermöglicht [5–6]. – Die Ansichten der Gebrüder J. und W. Grimm, Th. Benfey und F. Liebrecht sowie A. Lang [6–16]. – Die vier möglichen Ansichten in Betreff der Verbreitung. 1) Die zufällige Aehnlichkeit, welche keinerlei Verbreitung voraussetzt, sondern in der gleichartigen Natur des menschlichen Geistes und der äusseren Verhältnisse liegt; eine bei unvollkommener Aehnlichkeit gestattete, aber sonst unzureichende Erklärung [17–19]. 2) Die Forterbung (parallel mit der Sprache); eine unbewiesene Erklärung, widerlegt schon durch den Dualismus des finnischen Märchenschatzes (die westfinnischen Varianten eines und desselben Märchens unterscheiden sich von den ostfinnischen, indem die ersteren mit den skandinavischen, die letzteren mit den russischen übereinstimmen, wie die westeuropäischen von den osteuropäischen); die Volksmärchen verbreiten sich nicht mit der Sprache, sondern mit der Kultur[1], sind somit entlehnten Kulturwörtern vergleichbar [19–21]. 3) Die gemeinsame schriftliche Quelle; eine sehr beachtenswerte, aber bei Völkern und Zeiten mit dürftiger Literatur nur mit Vorsicht anzuwendende Erklärung; aus dieser erhellt auch


  1. Was jedoch, wie mein Opponent, Dr. E. Aspelin, mit Recht behauptet, nur cum grano salis zu verstehen ist, da die Märchen manchmal die einzigen sichtbaren Spuren eines Kultureinflusses ausmachen.
Empfohlene Zitierweise:
Kaarle Krohn: Bär (Wolf) und Fuchs. Suomalaisen Kurjallisuuden Seuran Kirjapainossa, Helsingissä 1889, Seite 7. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Krohn_B%C3%A4r_(Wolf)_und_Fuchs.djvu/9&oldid=- (Version vom 1.8.2018)