finnischen Varianten (in der c-Form gewöhnlich) eingetreten, in welchen unter dem Einflusse des, mit dem Anfange des Märchens verbundenen, „Fliehens vor dem Weltuntergange“ der Urheber des Gerüchtes (besonders Ag, l, m ‘c. Kiuruv., Pulkk. 1, Hyryns. 1’) als Betrüger der Andern zuerst dazu verurteilt wird, gefressen zu werden, und in denen dann der Fuchs, nachdem er den Anteil, welchen sich der Bär für den nächsten Tag aufgespart hatte, nachts heimlich aufgezehrt hat, einen Unschuldigen nach dem andern schuldig erscheinen lässt, indem er ihm Blut an die Mundwinkel schmiert. Dass dieses letzte Detail wirklich der zweiten Hälfte des vorher besprochenen Märchens entnommen ist, beweist am klarsten die Variante (Ak ‘c. Perho’), in der noch das Gesäss der beschmierte Körperteil ist[1] sowie noch eine zweite (Ab ‘c. Rauma’), in welcher die Uebriggebliebenen, Bär und Fuchs, sich gegenseitig beschuldigen, jenen Anteil aufgezehrt zu haben.
In Anbetracht dessen, dass der Hase, Fuchs, Wolf und Bär in Russland in vielen verschiedenen Märchen, aber anderswo nur in aus Russland entlehnten Varianten (in Finnland z. B. in Krohn, T. XIVc, LIII, LIV) sich in einer ununterbrochenen Reihenfolge nacheinander zusammenfinden, um etwas auszuführen oder zu erdulden, kann man mit Sicherheit behaupten, dass das vorliegende Märchen in Russland entstanden und von da aus dann nach Finnland, Ungarn und Asien gewandert ist.
Und diese Behauptung wird noch bestätigt durch folgendes mit dem eben besprochenen verbundenes Fuchsmärchen, welches, besonders in Anbetracht dessen, dass es in Finnland ausschliesslich im Osten und Norden vorkommt, ganz ohne Zweifel von Russland aus in denselben drei Richtungen sich verbreitet hat.
Urform. (s. III.) Während der Hase und der Wolf gefressen
- ↑ Das Schuldig Erscheinenlassen des Unschuldigen, indem ihm irgend eine Flüssigkeit an den Mund geschmiert wird, ist an sich ein ganz allgemeiner Zug, der ohne Zweifel auch selbständig an verschiedenen Orten erfunden worden sein kann. Von Tiermärchen seien in dieser Beziehung erwähnt: Ia (Hahn, No. 85, II. S. 91) und Oc (Bleek, No. I. 43, S. 77).
Kaarle Krohn: Bär (Wolf) und Fuchs. Suomalaisen Kurjallisuuden Seuran Kirjapainossa, Helsingissä 1889, Seite 84. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Krohn_B%C3%A4r_(Wolf)_und_Fuchs.djvu/86&oldid=- (Version vom 1.8.2018)