mit dem vorliegenden verbundenen oder verschmolzenen Tiermärchens bekundet. Der ursprüngliche Ort der Handlung ist die vom Menschen, gewöhnlich ausdrücklich zum Zwecke des Wolfsfanges, angelegte Erdgrube, aus welcher erst in den Grenzgebieten Finnlands ein über den Erdboden sich erhebendes Gebäude wird. Die Ausersehung dessen, der gefressen werden soll, erfolgt, meist auf Vorschlag des Fuchses, in Grossrussland im Hinblick auf die Stimme, und zwar entweder so, dass der Hase und der Wolf als die beiden mit dem kürzestem Atem versehenen (Ha 2, 4), oder so, dass der Hase als der mit der feinsten, und dann der Wolf als der mit der gröbsten Stimme versehene (Ha 5) gefressen werden. Die Urform ist aus diesen wenigen Varianten schwer genau zu erkennen, vielleicht liegt sie in der Mitte zwischen beiden Formen, aber soviel ist wenigstens sicher, dass die dritte Form, nach welcher der Hase, der Fuchs und der Wolf hinter einander als die mit der schwächsten Stimme versehenen gefressen werden, im Hinblick auf die schon vor ihnen verurteilte, aber sich versteckende Fliege als durch den Einfluss eines andern Märchens corrumpiert zu betrachten ist. In Kleinrussland wieder wird die Auswahl nach dem Lebensalter getroffen, aber die Verkehrtheit dieser Form geht daraus hervor, dass, obgleich der Bär sich als der jüngste erweist, doch der Hase anstatt seiner gefressen wird. Die in Ungarn als Mittel zur Bestimmung herangezogene Schönheit zeigt sich schon dadurch, dass die Wildkatze oder das Reh, die Stellvertreter des Bären, anstatt des Wolfes gefressen werden, ebenfalls als ein corrumpierter Zug. In Finnland eignet sich die Auswahl nach der Körpergrösse (Aj, m, p, l ‘a. Eno, b-Form ausser Kont. 2, c. Pulkk. 2’) recht gut für den zuerst gefressen werdenden Kleinsten, den Hasen, aber ganz und gar nicht für den dem Fuchse an Grösse überlegenen Wolf, weshalb der Fuchs gezwungen ist, mit anderen Eigenschaften, mit langem Rücken (Aj ‘a. Eno’) oder mit langen Haren (As ‘Pohjois-I.’), den Wolf zu kennzeichnen zu suchen, wobei er oft ein auch auf den Hasen passendes Merkmal in den glotzenden Augen (Al, s, p ‘a. Sievi, Pohjois-I., b. Wienanl.’) findet. Aber die gründlichste[WS 1] Umwandlung ist in denjenigen
Anmerkungen (Wikisource)
- ↑ Vorlage: gründlichse
Kaarle Krohn: Bär (Wolf) und Fuchs. Suomalaisen Kurjallisuuden Seuran Kirjapainossa, Helsingissä 1889, Seite 83. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Krohn_B%C3%A4r_(Wolf)_und_Fuchs.djvu/85&oldid=- (Version vom 1.8.2018)