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ist[1], und sogar hier und da sich unter dem Volke verbreitet hat[2]. Benfey und Kolmatschewski[1] halten dieses Märchen für eine aus indischen und griechischen Elementen zusammengesetzte Mischform.

Aus der vorangegangenen Untersuchung ist, wie ich hoffe, klar geworden, dass es in Nordeuropa mindestens schon vor tausend Jahren volkstümliche Erzählungen vom Bären und Fuchse gegeben hat, und dass vorliegendes Tiermärchen ursprünglich zu dieser Kategorie gehörte, und dann zur Ausbildung und Entwicklung in das mittelalterliche Thierepos und die äsopische Fabellitteratur aufgenommen wurde, wie der Bauernsohn in die Priesterschule. Aber, wenn dieses Tiermärchen auch in solcher Form d. h. mit allen seinen ursprünglichen Grundzügen im Norden zusammengestellt und daher nordisch zu nennen ist, so ist damit noch nicht gesagt, dass alle seine Grundmotive, als welche wir besonders bezeichnet haben das Fischen mit dem Schwanze, das Festfrieren des Schwanzes und das darauf folgende Abreissen des Schwanzes, genau an demselben Orte erfunden worden wären.

Was nun das zuletzt erwähnte Abreissen des Schwanzes betrifft, so findet man es wohl überall in der Welt als Erklärung für die Kurzschwänzigkeit irgend eines Tieres[3], aber diese Erklärung ist so natürlich und gleichsam von selbst entstanden, dass sie recht gut ganz selbständig an verschiedenen Orten hat erfunden werden können. Denn es ist zu bemerken, dass die Veranlassung, aus welcher das Abreissen des Schwanzes


  1. a b Geschriebene Varianten mit Erklärungen, s. Grimm, RF. S. CCLXXVII–CCLXXIX, 356; Weber a. a. O. S. 366; Benfey, Pantsch. I. S. 182; vgl. 349; Kurz, Waldis No. IV. 8 u. Anm.; Gubernatis, S. 442; Oesterley, Romulus No. App. 43; Voigt, Kl. lat. Denkm. S. 116; Kolmatschewski, S. 77–80; Haltrich-Wolff, S. 497–498.
  2. Mündliche Varianten: Da 1 (s. IV.), 2 (s. VII.); Dd (Haltrich-Wolff, No. I. 6, S. 36); Ea (vgl. VII.); Fa 1–2 (s. VII.); Fb 1–2 (Coelho, S. 14 u. 16 = Kolmatschewski, S. 79); Fc (Trueba, S. 91, vgl. S. 94 = Kolmatschewski, S. 78); Hd. 1 (s. VIII.), 2 (s. XLV. u. VI.); He 1–2 (s. VI. u. IX); Ob (Harris, 1883, No. XVI, S. 77).
  3. Beispiele s. E. B. Tylor, Forschungen über die Urgeschichte der Menschheit und die Entwickelung der Civilisation. Aus d. Engl. von H. Müller, Leipzig, S. 459–460 und Kolmatschewski, S. 82–83.
Empfohlene Zitierweise:
Kaarle Krohn: Bär (Wolf) und Fuchs. Suomalaisen Kurjallisuuden Seuran Kirjapainossa, Helsingissä 1889, Seite 42. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Krohn_B%C3%A4r_(Wolf)_und_Fuchs.djvu/44&oldid=- (Version vom 1.8.2018)